Sorben/Wenden und Rechtsextremismus (2016)
Der Text gibt einen Einblick in die Beratungsarbeit des MBT in der Niederlausitz. Zentral ist hierbei die Beschreibung des (Nicht)umgangs der wendischen Orte mit dem Thema Rechtsextremismus.
Der Text gibt einen Einblick in die Beratungsarbeit des MBT in der Niederlausitz. Zentral ist hierbei die Beschreibung des (Nicht)umgangs der wendischen Orte mit dem Thema Rechtsextremismus.
Nico Scuteri nimmt besonders die sogenannten „Asylkritischen Abendspaziergänge“ im Landkreis Oberhavel unter die Lupe und stellt diese dem zivilgesellschatlichen Engagement vieler Bürger*innen in Willkommensinitiativen gegenüber.
Der Artikel untersucht Themen, Arbeitsweisen und Entwicklungen von Bürgerbündnissen in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche. Was hält Bürgerbündnisse zusammen, welchem Druck unterliegen sie?
Bürger*innen, Verwaltung und Politik in der kleinen Ackerbürgerstadt erleben gemeinsam, wie wichtig Zuhören, Beteiligung, Transparenz und Offenheit für ein gutes Miteinander und die Entwicklung im Ort sind.
Die Darstellung gibt einen Überblick über die Kommunalwahlergebnisse der NPD 2008 und 2014 und das Vorgehen der NPD in Kreistagen in Brandenburg.
Entwicklung, Ideologie und Auftreten der rechtsextremen Kleinstpartei seit ihrer Entstehung mit besonderem Fokus auf Brandenburg.
Der Beitrag reflektiert die Erfahrungen von Kommunen im Zusammenhang mit der Aufnahme von Flüchtlingen 2014 und 2015. Dabei identifiziert er Stolperfallen und Möglichkeiten, den Diskurs vor Ort zu steuern.
Der Beitrag verdeutlicht die Arbeit des MBT und zeigt, wie sich Bürger*innen in ländlichen Räumen aktiv an politischen Prozessen beteiligen können.
Der Beitrag beschreibt die Entwicklung des Demokratieforums in Wittenberge, wie es von außen bis 2015 wahrgenommen wurde und welche Wirkung es bis dato entfalten konnte.
Dieses Bündnis engagiert sich seit seiner Gründung 2007 gegen Rechtsextremismus in Kleinstädten und im ländlichem Raum. Der Bericht beschreibt dies in einer Mischung aus Innen- und Außensicht exemplarisch.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Eine kleine Gruppe hat 2018 als Verein (Haus des Wandels e. V.) die ehemalige BBS (Betriebsberufsschule) in Heinersdorf vom Land Brandenburg gekauft. 2022 hat der Verein das Nachbargrundstück der ehemaligen Brennerei angeschlossen. Finanziert wurden beide Käufe durch Direktkredite. Das Projekt Haus des Wandels denkt und entwickelt sich als Commons, als etwas, das den Menschen, die sich darum kümmern, gemeinsam gehört. Wir entwickeln nach und nach ein Kultur- und Wohnquartier, das Raum für kollektive Organisation und diverse Lebenskonzepte bietet. Wir arbeiten daran, verschiedene Projektpfeiler zu entwickeln, die aufeinander bezogen einen nachhaltigen Beitrag zur sozialen und kulturellen Vielfalt in der Gemeinde leisten. Leiten lassen wir uns dabei von der Frage: Intersektionalen Queerfeminismus auf dem Land leben, wie?
Ich persönlich engagiere mich ehrenamtlich im Haus des Wandels, arbeite aber im Projekt DOK15518, einem kulturellen Knotenpunkt, der ausgehend vom Verein LandKunstLeben e. V. und seinen Kooperationspartnern Haus des Wandels e. V. und Zusane e. V. an unterschiedlichen Standorten Künstler*innenresidenzen, Ausstellungen und Veranstaltungen organisiert.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Ich bin ehrenamtlich im Haus des Wandels tätig, wie alle Menschen, die hier leben und trage zu allen Aspekten der Arbeit hier bei, also allem zwischen kollektiver Selbstverwaltung, nachbarschaftlicher Beziehungsarbeit, Aktivismus, Kunstveranstaltungen und vor allem auch viele viele Baustellen. Als Verein liegt unser Schwerpunkt neben Kultur- und Bildungsveranstaltungen darauf, Raum für Selbstorganisation zu schaffen, so etwa auch die Dorfinitiativen Töpferstübchen und Heinersdorfer Bibliothek, die sich im Haus des Wandels befinden oder einen selbstorganisierten Sportraum für Jugendliche. Aber auch die Verbindung mit Kooperationspartner*innen in der Region ist uns sehr wichtig, etwa mit Landkunstleben e. V. (Steinhöfel/Buchholz), mit denen wir an dem Modell einer generationsübergreifenden, horizontalen Kulturarbeit in der Gemeinde arbeiten, und dem Hera Skateboardkollektiv, die angefangen haben, einen Skatepark auf dem ehemaligen Brennereigelände (Destille) zu bauen. Außerdem befinden sich in unserem Haus Abholstationen der Solawi Lawine aus Neuendorf im Sande und der Ackerbau Solawi vom Hof Basta (Letschin).
Was ist das Besondere am Verein Haus des Wandels e. V.?
Das Haus selbst ist für viele Menschen vor Ort ein starker Bezugspunkt, Nachbar*innen sind hier zur Schule gegangen, haben hier gearbeitet usw. Daher wird das Haus von vielen Menschen bereits als offener und geteilter Ort wahrgenommen, an den sie anknüpfen können. Das bietet einen spannenden Ausgangspunkt für Diskussionen, gemeinsame Erfahrungen und Austausch.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema regionale Entwicklung?
Wir sehen Regionalentwicklung als einen Prozess, der von unten mit und von den Menschen gestaltet werden muss, die unmittelbar von ihr betroffen sind. In unserem Dorf und darüber hinaus erleben wir viele aktive und engagierte Bürger*innen und Organisationen, mit denen wir die zahlreichen Herausforderungen der Gegenwart angehen möchten und wollen. Oft scheitern diese Bemühungen jedoch an bürokratischen Hürden. Mit ein Grund, warum Menschen sich zurückziehen, ein Desinteresse an gemeinschaftlichem Schaffen entwickeln. Uns interessiert deshalb der Möglichkeitsspielraum, in dem wir gemeinsam aktiv werden können. Wie können wir uns gegenseitig empowern, Hürden überwinden und die Erfahrung machen, dass wir handlungsfähig sind und bleiben?
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen? Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte? Und was ist das Besondere an landkunstleben e. V.?
landkunstleben blickt auf über 20 Jahre soziokulturelle und künstlerische Arbeit zurück. Das Team sind Christine Hoffmann, Arne Ihm, Robert Abts, europäische und deutsche Freiwillige und zwei Frauen aus Buchholz. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit war seit 2003 der Garten Steinhöfel, als Begegnungsraum, Veranstaltungsort und ökologische Gartenanlage mit Anbau alter und seltener Sorten, Outdoor-Kochkursen, saisonalen Festen, Ausstellungen und zahlreichen Workshops. Unser Pachtvertrag lief 2023 aus. Wir befinden uns in einer Phase der Neuorientierung und sind nach Buchholz umgezogen, wo am in Dorfmitte gelegenen Hof Steinhöfeler Straße 22, ein Parcours aus einem neuen kleineren Gartengelände, einem 100 qm großen Projektraum/Workspace und die Einbeziehung des am Dorfrand gelegenen Veranstaltungsareals ‚Fritz Hütte‘ entsteht. Der Hof liegt neben dem Gelände der einstigen LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft). Unsere Genossinnen aus dem Verein, KünstlerInnen, GärtnerInnen, Volunteers und Freunde, schaffen mit vereinten Kräften eine neue räumliche Basis, eine KPG (Kulturelle Produktionsgemeinschaft). Die neu entstehende KPG wird als durchlässiger Raum zwischen Dorfmitte und Landschaft/Dorfrand entstehen. Wir stehen im Austausch mit den Menschen vor Ort, begeben uns wieder in gemeinsame Prozesse und Produktionen, und aktivieren den Austausch und die Begegnung mit KünstlerInnen aus nah und fern.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema regionale Entwicklung?
Für uns ist es wichtig, mit unseren Aktivitäten eine zeitgemäße und zukunftsorientierte regionale Identität mitzugestalten. Wir nehmen in unseren Projekten immer wieder Bezug auf kulturelle Merkmale der Region. Zugleich sind uns die konkreten Geschichten und Erfahrungen der Menschen vor Ort wichtig, und wir integrieren sie als Akteure und anregende Ideengeber und AustauschpartnerInnen.
Wir schaffen Anlässe, entwickeln neue Routen durch diese Landschaft und schaffen Zugänge zum Hiesigen. So kommen Menschen aus Land und Stadt, nah und fern zusammen. Wir verbinden Welten: sozial, kulturell, und auch ‚geographisch‘. Als Beispiel sei unser ‚bookywood event‘ aus 2023 genannt: Bollywood-Tanzkurs, indisches Essen und Mandala-Workshop, den unsere indische Stipendiatin beim Gartenfest ausrichtete.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Wir möchten Erfahrungen austauschen: Was geht, wo hakt es, wie kommen wir weiter und wie überwinden wir die Hemmnisse und Schranken in der Kommunikation? Wie können wir neue diverse „Blasen“ kreieren? Gibt es dafür Beispiele, wie haltbar sollen sie sein, oder müssen sie ihr Platzen riskieren?
Wir freuen uns über Ihr Interesse an unseren Veranstaltungen. Da die Platzanzahl begrenzt ist, werden wir uns bis Ende Mai mit Ihnen bezüglich Ihrer Teilnahme in Verbindung setzen.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Vor über zwanzig Jahren haben meine Familie und ich hier einen halben Vierseithof gekauft und begonnen, kulturelle Veranstaltungsformate in unserer Scheune (Konzert, Lesung, Sommerakademie Druckgrafik, Weihnachtsmarkt) als Beitrag zur Belebung des Dorfalltag anzubieten. Dann brach die damalige erinnerungskulturelle Arbeit zur Geschichte des jüdischen Ausbildungsgutes (Hachschara) zusammen, weil die letzte engagierte Ansprechpartnerin vor Ort gestorben war und wir haben uns über Jahre hinweg ausschließlich dieser Thematik gestellt und gewidmet – mit dem Ergebnis, dass das Gut an die Triasstiftung u.a. verkauft wurde und sich das Kollektiv Zusammen in Neuendorf im Sande (Zusane e.V.) und im Weiteren der Verein Geschichte hat Zukunft gegründet haben.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Unsere Vereinsarbeit verfolgt drei Ziele: Dorfkultur – Erinnerungskultur – Sommerkultur
Im Rahmen der Bundesförderprogramme Kirchturmdenken und Demokratie.leben! haben wir unlängst einen entscheidenden Schritt ins Dorf gewagt, indem wir nach der im Zweiten Weltkrieg ‚verschwundenen‘ Kirchturmspitze des Dorfes gefahndet haben und so erstmals die Frage nach der jüdischen Geschichte um die Frage nach der NS-Geschichte im Dorf erweitert haben. Die ‚Suche‘ nach der Kirchturmspitze implizierte die Frage nach einem möglichen Ersatz für einen gemeinsamen heutigen Orientierungspunkt in der Dorfgemeinschaft. Gefunden haben wir schließlich einen zentralen Leerstand in direkter Nachbarschaft zur Kirche: die ehemalige Trauerhalle (in der ganze zwei Trauerfeiern seit der politischen Wende stattgefunden haben), die wir mit wenigen Mitteln zu einem ansprechenden Ort eingerichtet haben und dessen künftige Nutzung als dritter Ort sich noch beweisen muss.
Was ist das Besondere an „Kulturscheune Neuendorf e. V.“ und was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema „Regionale Entwicklung“?
Vielleicht ist es rückblickend auf unsere bisherige Arbeit erwähnenswert, dass wir uns mit kulturellen Mitteln offensichtlich für Fragen der Dorf- und Standortentwicklung interessieren. Zunächst auf dem eigenen Hof, dann auf dem benachbarten Gutshof, wo wir auf Anregung eines Zeitzeugen aus Tel Aviv auch ein Denkmal errichten durften, dann die Kirche mit der benachbarten ehem. Trauerhalle. Der unmittelbar an unser Dorf angrenzende, ehemalige Flugplatz mit seinem unbenutzten Tower interessiert uns als ein weiterer Meilenstein, nicht um wahllos ungenutzte Potentiale freizulegen, sondern um Geschichte im Raum zu markieren (landmarks) und das Dorf mit seinen ungenutzten öffentlichen Räumen wieder als Sozialraum erlebbar zu machen.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Gesprächsbedarf sehen wir in der Frage in der Vergleichbarkeit, Übertragbarkeit und im Erfahrungsaustausch mit weiteren derartigen Projekten (bsp.weise Umwandung der ehem. Traktorentanke als heutige open-air-Bühne des Gutshofes). Letzteres haben wir im letzten Jahr seitens des/r Kultur- und Sportamtes/Burg Beeskow, dessen Leitung ich innehabe, im Rahmen des Landesprogramms Kulturelle Ankerpunkte in ländlichen Räumen begleiten können. Aktuell arbeiten wir von dort aus auch an der Konzeption und Erprobung eines mehrjährigen Vorhabens (Dorf.Fragen) im Rahmen des Bundesprogramms Aller.Land. Hier stehen wir auch mit Eric Neumann, auch wenn noch anfänglich, in einem inspirierenden Austausch.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Seit 2018 sind wir mit unserem Verein Geschichte hat Zukunft – Neuendorf im Sande e. V. auf dem Gutshof tätig. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, den Ort der Öffentlichkeit zu öffnen insbesondere auch für Angehörige von Menschen, die eine enge Verbindung zur Geschichte des Ortes haben. Beim Kauf der Anlage in Zusammenarbeit mit der Stiftung trias und der terra libra Immobilien GmbH haben wir uns dazu verpflichtet, diese Räume zu schaffen. Wir bieten zudem Workshops für Kinder- und Jugendliche sowie verschiedene kulturelle Angebote an. Im Verein sind Menschen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen etwa mit wissenschaftlicher oder journalistischer Expertise aktiv. Uns alle vereint, dass wir in der Region einen Punkt setzen wollen gegen Antisemitismus, gegen Rassismus und antidemokratische Strömungen. Wir beide, Tanja Tricarico und Bernd Pickert, sind Journalist:innen. Emotional und politisch hat uns in den vergangenen fünf Jahren das Gespräch mit Holocaust-Überlebenden bzw. ihren Nachkommen am meisten berührt.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Wir sehen uns nicht als „Ufo“ in der Region, sondern als fester Bestandteilt des Ortes und seiner Umgebung. Dies gebietet die Geschichte des Hofes, die sich in der Region widerspiegelt und Verbindungen in alle Welt aufzeigt. Zu unseren Aufgaben zählen, Dokumentation, Öffentlichkeitsarbeit, Bildungs- und Demokratiearbeit. Wir wollen Räume auf dem Hof für Austausch, Diskussion und Begegnung öffnen. Und: Der Hof, das ehemalige jüdische „Landwerk Neuendorf“ soll immer für Angehörige jener offen sein, die in den 1930er-Jahren hier gelebt, gelernt und gearbeitet haben.
Was ist das Besondere an „Geschichte hat Zukunft – Neuendorf im Sande e. V.“?
Nicht der Verein ist das Besondere, sondern der Gutshof Neuendorf im Sande. In den 1930er Jahre war der Hof eine sogenannte Hachschara-Stätte, die Juden und Jüdinnen für die Ausreise nach Palästina vorbereiten sollte. Mit dem Nationalsozialismus wurde der Gutshof zu einem Ort, er die Flucht aus Deutschland möglich machte. Zu DDR-Zeiten war der Hof volkseigenes
Gut. Die jahrzehntelange Geschichte prägt den Ort und die Region. Wir versuchen mehr über die Menschen, die dort lebten herauszufinden. Etliche Angehörige wenden sich an uns. Es ist also noch ein Schatz an Informationen und
Geschichten zu bergen. Wir versuchen über die Geschichte und unsere
Formatansätze die Brücke vom gestern, ins heute und ins morgen zu schlagen.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema „Regionale Entwicklung“?
Zur Entwicklung der Region zählen vielfältige Akteur:innen. Wir sind einer davon. Das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft ist uns enorm wichtig und dazu wollen wir unseren Beitrag leisten. Das Spannungsfeld beläuft sich vom Ortsvorsteher, dem Gemeinderat, bis hin zum Handwerkerbetrieb vor Ort bis zu Projekten, Vereinen und der Freiwilligen Feuerwehr. Die Folgen der Coronapandemie, die Klimakrise und antidemokratische Strömungen hinterlassen überall ihre Spuren. Es gilt nun stärker in die Vernetzung zu gehen, die Belange der einzelnen Akteuer:innen zu verstehen und daraus gemeinsam Zukunftsperspektiven für die Region zu entwickeln.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Wir kennen unsere Nachbar:innen, sowie Projekte und Vereinen in unserem unmittelbaren Umfeld. Aber wir haben wenige Zugänge zu Wirtschaftsakteur:innen oder auch etablierteren, tradierteren Organisationen.
Wir erhoffen uns neue Begegnungen und wollen gemeinsam ausloten, was ist für
uns und die Region wichtig, wie können wir die Region resilient gestalten. Auch
über gemeinsame Projekte würden wir gerne nachdenken. Es geht darum Blasen
aufzubrechen und Synergien zu schaffen.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Ich bin Biologe mit der Spezialisierung Gewässerökologie. Als Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin-Friedrichshagen erforsche ich somit die Ökosysteme von Bächen, Flüssen und Seen, wie etwa Spree, Elbe oder Müggelsee und Stechlinsee. Da alle Gewässer mehr oder weniger vom Menschen verändert sind, sind seit 30 Jahren auch die regionalen Beeinträchtigungen des Gewässerzustands, sowie die Handlungsmöglichkeiten zu einem nachhaltigeren Umgang mit Gewässern und Wasser im Fokus.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Konzeption und Einwerbung regionaler, deutschlandweiter oder internationaler wissenschaftlicher Projekte in der Gewässerökologie und der Gewässerbewirtschaftung, akademische Lehre und fachliche Anleitung von Studierenden, Schreiben wissenschaftlicher Artikel, Wissensvermittlung in die Öffentlichkeit, Presse und Politik.
Was ist das Besondere an Ihrer Tätigkeit?
Kreativität, Innovation, Vielschichtigkeit und viele persönliche Kontakte zu Fachkolleg*innen im In- und Ausland, sowie auch zu Studierenden, Umweltämtern, Ministerien und Pressevertreter*innen.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema Regionalentwicklung?
In Zeiten des Klimawandels muss Regionalentwicklung verstärkt die Verfügbarkeit regionaler Wasserressourcen in den Blick nehmen, und in allen relevanten Branchen einen möglichst effizienten Umgang damit anstreben – hier können wir von anderen Ländern lernen. Wenn die bisherige regionale Wasserversorgung nicht mehr ausreichen sollte, müssen die Lasten einer überregionalen Versorgung gerecht verteilt werden.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Das Leben und die Wirtschaftstätigkeit in unserer Region sind vielfältig mit der Nutzung der begrenzten Wasserressourcen verbunden. Brandenburg ist ein gewässerreiches aber wasserarmes Bundesland. Das oberirdische Wasser in Flüssen und Seen steht mit dem Grundwasser in enger Verbindung. Überhöhte Wassernutzung an einer Stelle des Systems führt daher zwangsläufig zu Schäden an anderer Stelle. Wenn die Wassernutzungswünsche die Wasserverfügbarkeit übersteigen, muss in einer partizipativen Weise über nachhaltige Handlungsoptionen entschieden werden. Daher stellen das gegenseitige Kennenlernen und Verständnis der Akteure aus allen betroffenen gesellschaftlichen Bereichen eine Grundvoraussetzung dar für die Konzeption eines zukunftsfähigen Umgangs mit dem Wasser.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Ich bin 21 Jahre alt, in Falkensee aufgewachsen und aktiv im Jugendforum seit Juni 2018. Ich bin aktuell Student, ich bin Fußballfan, Langschläfer und Vollblutdemokrat. Ich koordiniere mit meiner Kollegin Charlotte Lang seit Oktober 2022 das Falkenseer Jugendforum, eines der erfolgreichsten Jugendgremien im Land Brandenburg. Angestellt sind wir bei der lokalen Partnerschaft für Demokratie (PfD).
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Ich nehme den ehrenamtlich engagierten Jugendlichen die nervigen, bürokratischen Aufgaben ab, welche bei der Projektplanung- und durchführung anfallen. Sei es der Mail-Verkehr, Fördermittelanträge oder Anträge an das Ordnungsamt. Durch meine inzwischen langjährige Erfahrung stehe ich bei allen Fragen zur Projektorganisiation immer beratend zur Verfügung. Bei der Koordinierung des Jugendforums geht es zudem immer darum, das Gremium voller jungen Menschen federführend voranzubringen und sie bei der Selbstwirksamkeit zu unterstützen. Ich möchte junge Menschen bei ihren kreativen Ideen und bei deren Umsetzung bestmöglich helfen.
Was ist das Besondere an dem Jugendforum Falkensee und Ihrem Aufgabenbereich?
Das besondere sind zum einen die vielen, tollen, engagierten Menschen, die man kennenlernen darf sowie die Vielfältigkeit an Förderprojekten. Es gibt so viele tolle Ideen und Projekte zur niedrigschwelligen Demokratieförderung. Da weiß man einfach, dass man nicht alleine ist und sich das Engagement lohnt. Besonders gut sind natürlich auch die zur Verfügung stehenden Fördermittel, ohne die so einige Geschichten nicht möglich gewesen wären.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema Demokratie und Proteste?
Wichtig ist mir, Menschen nicht in Schubladen zu stecken und miteinander zu reden. Nur, wenn wir offen und ehrlich miteinander kommunizieren, können wir lernen, Meinungsunterschiede zu akzeptieren und auszuhalten. Auch können dadurch Vorurteile ausgeräumt und Sorgen besänftigt werden. Für Protestierende ist auch der Selbstschutz wichtig. Auseinandersetzungen mit Demokratiefeind*innen können sehr nervenaufreibend, gefährlich und emotional sein – da muss man auch auf sich selbst aufpassen.
Die beste Demokratieförderung und -sensibilisierung lautet meiner Meinung nach übrigens: die frühe Kinder- und Jugendbeteiligung an politischen Vorhaben. Dort haben wir als Gesellschaft noch viel Nachholbedarf.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Darüber, wie wir als Demokrat*innen langfristig gut zusammenarbeiten können, um uns den Faschist*innen und Nazis entgegenzustellen. Aus der Geschichte zu lernen heißt auch, persönliche Befindlichkeiten mal wegzustecken und zu erkennen, dass es gerade um ganz grundsätzliche Fragen in Bezug auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung geht. Zudem interessieren mich sehr verschiedene persönliche Erfahrungen der Teilnehmenden – sei es auf Demos, in schwierigen Gesprächen oder in der Projektarbeit.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
An meine Arbeit (Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft) bin ich im Sommer 2018 gekommen. Als Organisator des „Stadtevents“ (Bündnis gegen Rechts) habe ich Förderanträge an meinen Vorgänger Matthias Hofmann gestellt, der mich dann bzgl. seiner Nachfolge anfragte. Das Thema „Etwas gegen Rechts“ zu tun ist genauso geblieben, genauso wie das „Stadtevent“. Die Arbeit an sich macht großen Spaß, da man mit Menschen zu tun hat, die etwas wollen. Ein wichtiges Grundprinzip unserer demokratischen Gesellschaft: „Gemeinsam etwas machen“ und nicht nur (mehr oder minder geschickt) benennen, was andere falsch machen.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Die Schwerpunkte richten sich nach den Bedarfen und Interessen der starken Zivilgesellschaft in Falkensee. Unser Begleitausschuss bildet dieses Engagement sehr gut ab und hilft die Schwerpunkte rauszuarbeiten. Die Themenvielfalt ist jedenfalls so groß, dass es eigentlich mehrerer Personen braucht, um alles angemessen bearbeiten zu können. Aktuell sind Beteiligungsformate in Falkensee Thema und der Schutz unserer Demokratie. Wie in vielen Kommunen stehen sich auch in Falkensee (Meinungs-)Gruppen gegenüber, ohne dass es eine erkennbare Absicht gibt, miteinander in den Dialog zu treten. Das halte ich für keine gute Idee.
Anmerkung: Der eigentlich unnötige Wirbel zum Schutz der Demokratie (sollte als Wert selbstverständlich sein) verdeckt ganz klar viele andere Themenbereiche.
Was ist das Besondere an der Partnerschaft für Demokratie – Falkensee und Ihrem Aufgabenbereich?
Das Besondere in Falkensee ist ganz klar die Zivilgesellschaft! Neben den ganzen nennenswerten Initiativen und Vereinen möchte ich vor allem das Falkenseer Jugendforum anführen, welches seit Beginn der Partnerschaft 2015 in Falkensee eine brutal gute Arbeit macht und sich einen Platz auf Augenhöhe mit den „Erwachsenen“ erkämpft hat. Für mich persönlich sind sie Korrelat bzgl. eingefahrener Strukturen und nutzen den Bonus auch mal scheitern zu dürfen (was viele Erwachsene scheinbar verlernt haben). Die Partnerschaft für Demokratie aus Falkensee hat sich in den letzten Jahren stärker als Vernetzungspartner für die ganzen Initiativen etabliert und wähnt sich damit auf einem guten Weg (vielleicht sogar bis in die Verwaltung).
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema Demokratie und Proteste?
Das Meinungsmache nicht gänzlich anonymisiert / isoliert auf Social Media oder in Gruppen auf der Straße abläuft. Wer viel, laut und drastisch sendet, hat vermeintlich Recht und bestimmt die Agenda. Für mich ein pathologischer Befund, der alle auffordert, sich zu hinterfragen. Ohne die Möglichkeit persönlich in den Austausch zu treten, fehlt was. Nämlich der erste und der letzte Schritt. Unabhängig davon wer, wann am „Drücker“ sitzt. Ohne Dialogbereitschaft können wir den Sack zumachen, ob es uns gefällt oder nicht. Es ist eine hohe Kunst (die scheinbar vielen abgeht), miteinander im Dialog zu bleiben, zu versachlichen, nicht zu werten. Das muss keinen Spaß machen (und tut es auch nicht), aber gemeinsam zu überlegen, warum die Dinge (Proteste, Beschimpfungen…) gerade passieren, ist für mich ein Zugang.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Auf keinen Fall über Themen, bei denen es darum geht Recht haben zu wollen. Ich würde gerne Überlegungen anstellen, die nach vorne gerichtet sind, da ich aktuell das Machtgeplänkel von groß bis klein ziemlich überdrüssig bin. Versachlichung und Ruhepuls sind für mich aktuelle Themen. Dann kommt der Mut. Das Thema – denke ich – steht doch fest: „Umgang mit antidemokratischen Protesten“.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrem Engagement sagen?
Ich bin in Buxtehude aufgewachsen und lebte seit meinem Studium in Hamburg und zog 2014 mit meiner Familie nach Falkensee. Mein zivilgesellschaftliches Engagement zum „akuten Thema“ begann in der Zeit der „Corona-Proteste“ als sich das Wutbürgertum seinen Weg brach und in Falkensee größere Aufmärsche an den obligatorischen Montagen erfolgten. Wer sich die Reden anhörte, konnte bereits in der Frühzeit die Tendenz erkennen, dass staatsdelegitimierende Botschaften vertreten wurden. Ich habe dann geschaut, ob es in Falkensee eine Institution gibt, die sich zum Beispiel Rechtsextremisten in den Weg stellt. Daraus ergab sich von meiner Seite ein Mitwirken im Bündnis gegen Rechts.
Wo setzen Sie ihre Schwerpunkte?
Nachdem erkennbar wurde, dass die rechtsoffene Szene durch größere „Fortbildungs- und Vortragsformate“ die Stadt Falkensee und deren neue Stadthalle mit einer Kapazität von bis zu 800 Gästen nutzt, um auf diesem Wege weiter in die Mitte der Gesellschaft vorzudringen, wurde es notwendig, Aufklärungsarbeit und Recherche sowie sichtbaren Widerstand zum Beispiel in Protestform zu leisten. Das beinhaltete nicht nur die Recherche zu den zu erwartenden Inhalten des Referenten, z.B. Daniele Ganser, sondern auch die Dokumentation von Netzwerkstrukturen und die Beobachtung der sog. Querfront, zumal bei uns in Falkensee der Rechtsextremist Jürgen Elsässer seinen Wohnsitz und seine „Arbeitsstelle“ hat. Vor geplanten Demonstrationen/Aktionen habe ich oftmals „Handreichungen“ zwecks Aufklärungsarbeit verfasst.
Was ist das Besondere an der Initiative?
Das Besondere an der Initiative ist, dass ich zum Glück einen Ehemann habe, der die drohende rechtspopulistische Gefahr für unseren Staat ebenfalls wahrnimmt und wir uns dadurch gegenseitig unterstützen können. Es gehört gerade in der heutigen Zeit viel Mut dazu, Gesicht zu zeigen! Insofern ist mir bewusst, dass ich durch mein öffentliches Wirken ein Risiko eingehe, denn schließlich sind Verunglimpfungen der „anderen Seite“ zu erwarten und auszuhalten. Da ist ein gleichgesinnter Partner mehr als eine hilfreiche Stütze. Wesentliches Merkmal ist auch, dass ich mit meinem Mann viel „Eigen“-Initiative betreibe. Das ist teilweise mit viel Aufwand verbunden und es kostet dann Zeit, Kraft und Geld, andere Institutionen und Mitbürger:innen als Mitwirkende zu gewinnen.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema „Umgang mit antidemokratischen Protesten“?
Ich würde „Umgang mit antidemokratischen Protesten“ lieber umgewandelt wissen wollen in „antidemokratische Veranstaltungen“. Wie bereits ausgeführt, wird hier über Veranstaltungsserien wie das sog. „Falkensee Symposium“ nicht nur protestiert, sondern auch „weitergebildet“ mit Referenten aus der rechtsoffenen Szene, die antisemitische und pro-russischen Narrative in ihren Veranstaltungen teilen. Da würde ich mir mehr Möglichkeiten, auch rechtlicher Natur wünschen, dass die öffentlichen Veranstaltungsräume einer Stadt dieser „Kundschaft“ nicht zur Verfügung gestellt werden müssen. Das hochgepriesene Brandenburger Staatsziel, der Kampf gegen den Antisemitismus, ist ohne jegliche rechtliche Verbindlichkeit. Ein von meinem Mann und mir angeregter Widmungszweck wird mit Sicherheit nicht zustande kommen, wenn die Stadt demnächst von der AfD in der Stadtverordnetenversammlung dominiert werden könnte….
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Für mich wäre im Rahmen der Gespräche von großem Interesse, wie eine finanzielle Unterstützung aussehen könnte für notwendige Gegenaktivitäten. Als „Initiative“ ohne Rechtsstatus, ist es schwierig, Gelder zu generieren und damit meine private „Beschäftigung“ inklusive „Risiko“. Gesprächsbedarf sehe ich auch hinsichtlich einer Art kostenneutrale Rechtsberatung für uns als ehrenamtlich Engagierte. Wünschen würde ich mir einen Juristen/eine Juristin, der/die kostenneutral Auskünfte zu bestimmten Fragestellung, z.B. bei der Erstellung von Flyern geben könnte.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrem Engagement sagen?
Mit der Coronazeit war ich erschrocken, wieviel Vertrauen in unseren Staat verloren gegangen ist – oder womöglich gar bei manchen Menschen noch nie vorhanden war. Viele Leute bis hin zu Akademikern ließen sich von Falschinformationen getrieben, animieren auf die Straße zu gehen, stellten die Wissenschaft in Frage. Als jemand, der einen wissenschaftlichen Hintergrund hat und im Gesundheitswesen arbeitete, war es mir natürlich ein Anliegen, nicht nur das Gemeinwohl über individuelle Rücksichtlosigkeiten zu stellen, sondern entsprechend dafür aufzuklären.
Der zugleich in meinen Augen missbrauchte Freiheitsbegriff und das dann in der Folgezeit deutlich werdende neurechte Netzwerk sind Motivation, hier etwas entgegenzusetzen.
Wo setzen Sie ihre Schwerpunkte?
Aufklärung über Inhalte der Botschaften und Strukturen von Neurechten und der „Querfront“! Recherche dazu, aber v.a. gilt es, sich selbst mit Gleichgesinnten zu vernetzen, um effektvoller zu werden. Die Staatsdelegitimierer sind ständig mit falschen Botschaften präsent, ohne große Rücksicht auf rechtliche Risiken. Man hechelt immer nur hinterher, es gilt schneller zu werden, d.h. in gewisser Weise, vor die Welle zu kommen.
Was ist das Besondere an der Initiative?
Zusammen mit meiner Frau versuchen wir durch gründliche Recherche und Aufdecken von Netzwerkstrukturen auf der einen Seite, mit den so gesammelten Informationen für Aufklärung – und dies bis hin zu Versammlungsaufrufen – auf der anderen Seite zu sorgen.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema „Umgang mit antidemokratischen Protesten“?
Es ist in meinen Augen wichtig, diese Proteste erst einmal als „antidemokratisch“ bzw. staatsdelegitimierend zu entlarven. Ebenso gehöre ich zu denen, die (übrigens durch Forschende auf diesem Gebiet bestätigt) den Staatsfeinden nicht unnötig eine Plattform zur Eigenpräsentation geben wollen, sondern nur dort, wo es auf der Basis des Grundgesetzes wirklich jedem zusteht.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Es ist für mich tatsächlich eine Frage, wie schützen wir die repräsentative Demokratie einerseits, wie die Meinungs- und Pressefreiheit andererseits, aber verhindern, dass Falschbehauptungen wissentlich (und diese sind eben nicht durch Artikel 5 GG geschützt) „unters Volk gebracht“ werden dürfen? Wie erreichen wir eine entsprechende Medienkompetenz (möglichst vieler Menschen im Allgemeinen und wie z. B. in öffentlichen Institutionen im Besonderen)? Wie stellen wir den Jugendschutz sicher?
Außerdem freue ich mich, wenn ich alle zu einer Veranstaltung anlässlich des 75. Geburtstages des GG und damit unserer Republik einladen kann. Der genaue Termin befindet sich aktuell noch in der Absprache mit einer besonderen Referentin.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Mein Name ist Borris Philipp, ich arbeite im Besucherzentrum des NEF, des Neue Energien Forums in Feldheim. In meinem ersten Berufsleben war ich Landwirt und habe Ziegenkäse produziert. Dann habe ich Politikwissenschaft und Physik auf Lehramt studiert und mir den Studienschwerpunkt Klimawandel gewählt. Nach einigen Jahren im Berliner Bildungswesen bin ich in die Nähe von Feldheim aufs Land gezogen und arbeite nun seit einem Jahr im NEF.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Im Besucherzentrum unseres energieautarken Dorfes Feldheim konzipiere ich Schulprojekttage für Schülerinnen und Schüler der Oberschulen und betreue
Gruppen von Entscheidungsträger*innen auf kommunaler Ebene, die vorhaben, die eigene Energieversorgung ähnlich wie in Feldheim auf die Beine zu stellen.
Was ist das Besondere an dem Neue Energien Forum Feldheim e. V. und der Energiequelle GmbH?
Das Besondere an Feldheim ist, dass wir hier die Energiewende bereits vollzogen haben. Wir versorgen uns mit erneuerbaren Energien und das innerhalb einer
lokalen Struktur, also dezentral. Das ist nachhaltig, weil wir dabei fast CO2-neutral sind und effizient, weil die Energie nicht weit transportiert werden muss. Und das schlägt sich auch in den Preisen nieder. Energiequelle ist der Projektierer, der die technische Seite dieser Energiewende betreut, aber auch die menschliche, soziale Seite dabei immer im Blick hat. Der Förderverein ist im Grunde das beste Zeugnis davon, dass in Feldheim Wirtschaft, Privathaushalte und der öffentliche Sektor Hand hervorragend zusammenarbeiten.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema Energiewende und Windenergie?
Die Energiewende funktioniert überall dort bereits, wo sie die Menschen vor Ort mitnimmt und von ihnen mitgetragen wird, weil auch sie etwas davon haben.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Grundsätzlich über alle Aspekte, die dazu beigetragen haben, Feldheim zu dem zu machen, was es heute ist. Ich bin interessiert, zu erfahren wie Feldheim auf die
Teilnehmenden wirkt und ob sie Feldheim nicht nur als einen Beitrag zur Energiewende, sondern möglicherweise auch einen zur Stärkung der Demokratie sehen.
Das Interview wird in Kürze hier erscheinen.
Wir freuen uns über Ihr Interesse an unseren Veranstaltungen. Da die Platzanzahl begrenzt ist, werden wir uns ab dem 20. November mit Ihnen bezüglich Ihrer Teilnahme in Verbindung setzen.
Wir freuen uns über Ihr Interesse an unseren Veranstaltungen. Da die Platzanzahl begrenzt ist, werden wir uns bis zum 12. April mit Ihnen bezüglich Ihrer Teilnahme in Verbindung setzen.
Kurzvorstellung der Initiative „Willkommen in Gransee“
Besonderheiten:
Schwerpunkte
Themen über die wir gern sprechen würden:
Das Interview wird in Kürze hier erscheinen.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Ich bin Künstlerin und habe 1995 den Kunstverein Zehdenick e.V. gegründet. Nach der Wende habe ich 2 Galerien in Zehdenick initiiert und viele Kunstprojekte, darunter 20 Internationale Kunstsymposien an verschiedenen Orten in OHV und Themenprojekte an Schulen, Kunstkurse mit Jugendlichen und Erwachsenen konzipiert und geleitet.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Im Jahr 2019 entstand die Idee, einen attraktiven Ort in der Innenstadt für kulturelle, ökologische, politische Bildung und soziale Angebote für ZehdenickerInnen und Geflüchtete mitten im Stadtzentrum in einem leer stehenden Laden zu gründen. Der Hallo Nachbar-Laden wurde mit viel Kreativität und zivilgesellschaftlichem Engagement zu einem multifunktionalen Raum umgestaltet und bietet Platz für Seminare, Kulturveranstaltungen,Treffen, Feste und Sprachcafe mit ca. 40 Personen. Unsere Schwerpunkte:
Was ist das Besondere an der Initiative „Hallo Nachbar“, am „Kunstverein Zehdenick e.V.“ und Ihrem Aufgabenbereich?
Die Angebote sind darauf ausgerichtet, mit interessanten vielgestaltigen thematischen Angeboten Mitbestimmung, Mitgestaltung und Hilfe zur Selbsthilfe sowie den Generationsdialog zwischen Jung und Alt zu fördern…und das für alle ZehdenickerInnen und Geflüchtete.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema Nachbarschaftliche Begegnungen im Ländlichen Raum?
Wir wollen Demokratie in Zehdenick erlebbar machen und einen Ort bieten, an dem Dialog, Fragen und neue Formate Platz finden. Hier können sich unterschiedliche Generationen genauso treffen, wie unterschiedliche Kulturen und Lebensentwürfe. Wir wollen einen Ort des Respekts, der Neugier und des Miteinanders schaffen, der Alt- wie Neu -ZehdenickerInnen ein Anlaufpunkt sein kann.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Das Interview wird in Kürze hier erscheinen.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Ich bin seit 2011 Bürgermeisterin der Stadt Kyritz. Ich bin parteilos.
In meiner Arbeit ist mir die demokratische Einbindung der Bürgerinnen und Bürger wichtig, um Entscheidungen treffen zu können, die den Bedürfnissen von breiten Gruppen der Gesellschaft gerecht werden. Diese Prozesse sind oft herausfordernd.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Meine Schwerpunkte liegen in der Schaffung von Infrastrukturen für eine gute Kinderbetreuung und Bildung, für Mobilität und Gewerbeentwicklung und die Entwicklung von Identität und Stolz auf Heimat und Region. Für mich persönlich ist die Baukultur ein wichtiges Aufgabenfeld.
Was ist das Besondere an der Stadt Kyritz, dem „Runden Tisch Soziales“ und Ihrem Aufgabenbereich?
In Kyritz leben Menschen verschiedener Herkunft relativ konfliktfrei miteinander. Die Flüchtlingswellen 2015 und die durch den Krieg in der Ukraine sind in Kyritz kein Thema von aggressiver Auseinandersetzung gewesen. In unseren Kitas und Schulen, in den Vereinen (insbesondere Sportvereinen) erfolgt das Bemühen um Integration von Menschen verschiedener Nationalitäten. In unserer Stadt ist mir keine offen rechtsradikale, flüchtlingsfeindliche Szene bekannt. Die Diskussion um die neuerliche Ansiedlung von Flüchtlingen durch den Bau einer Flüchtlingsunterkunft verlief ruhig. Über die Entwicklung des Vorhabens ist von der Planung (Bereitstellung eines geeigneten Grundstücks durch die Stadt Kyritz) bis zur Umsetzung regelmäßig öffentlich informiert worden. Jeder weiß, was geplant ist und welche Auswirkungen zu erwarten sind.
Dennoch hatten wir in der zurückliegenden Zeit Schwierigkeiten mit tschetschenischen Jugendlichen, die insbesondere Gleichaltrigen gegenüber aggressiv waren. Ähnliche Probleme mit dieser Personengruppe gab es auch in unserem Jugendfreizeitzentrum/ Mehrgenerationenhaus (z. B. Achtung gegenüber Frauen).
Die Kyritzer Stadtgesellschaft war höchst beunruhigt. Wie konnte man dieses Problem lösen.
Dazu wurde der „Runde Tisch“ gebildet, an dem Vertreter unterschiedlicher Organisationen teilnahmen, um Möglichkeiten der Einflussnahme zu erarbeiten. Dieses Netzwerk trat regelmäßig zusammen und hat Maßnahmen definiert und umgesetzt.
Außerdem sind die Probleme mit den auffällig gewordenen tschetschenischen Jugendlichen und die Arbeit an der Problemlösung öffentlich benannt worden. Stets gab es Transparenz im Umgang mit dieser Herausforderung. Es ist nicht beschönigt, aber auch nicht einseitig Schuld zugewiesen worden. In die Öffentlichkeit ist das Signal von Handlungsfähigkeit gesendet worden.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema interkulturelle Begegnungen im Ländlichen Raum?
Wir bereiten uns auf die Aufnahme weiterer Flüchtlinge vor. Dabei stehen viele Organisationen erprobt für diese Aufgabe bereit.
Dennoch muss klar beschrieben werden, dass es eine Herausforderung darstellt, Menschen unterschiedlicher Herkunft mit ihren persönlichen Erfahrungen und Erwartungen in unsere Stadt zu integrieren. In Kyritz lebt ein weiter zunehmender Anteil älterer Bevölkerung, ein bedeutender Teil sozial schwacher Bevölkerung und Menschen, die um den Erhalt erarbeiteten Wohlstandes fürchten. Die Gegenwart und die Zukunft erscheinen für viele Menschen unsicher, die Chance, die in Zuwanderung liegt, wird nicht erkannt. Es besteht der Drang, sich weiter abzugrenzen.
Der Zuzug wird uns möglicher Weise auch bei der Bereitstellung von Plätzen in Kita, Grundschule und Oberschule erhebliche Problem bereiten. Schon jetzt sind die Kapazitäten weitgehend ausgeschöpft. Hier wird finanzielle Unterstützung beim Ausbau der Infrastruktur (Kita, Schule) benötigt.
Besonders im Jugendbereich muss eine gute Integration gelingen. Dieses Thema muss aktiv angegangen werden. Jugendliche dürfen sich nicht langweilen, es braucht attraktive Angebote. Dazu müssen die handelnden Personen in die Lage versetzt werden, gute Arbeit zu leisten. Es benötigt mehr Fachpersonal.
Die Menschen im erwerbsfähigen Alter müssen eine Arbeit aufnehmen dürfen und die Unternehmen und ihre Mitarbeiter sollten sie willkommen heißen und bei der Integration fördern. Dieser Prozess muss aktiv unterstützt werden.
Unsere kulturellen Werte müssen respektiert werden, ebenso wie wir die zu uns kommenden Menschen und ihre Herkunftskultur respektieren müssen.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Ich möchte die beschriebenen Themen setzen.
Ich will damit klar machen, wie sensibel in der ländlichen Region auf Veränderungen reagiert wird. Ich möchte einfordern, dass Probleme benannt und der Prozess nach Lösungssuche transparent gemacht werden. Unser Problem werden die fehlenden Plätze in Kita und Schule, ebenso die Schwierigkeit der ärztlichen Versorgung. Die Einheimischen konkurrieren zukünftig mehr als bisher mit den Flüchtlingen um diese Güter. Dafür braucht es praktische Lösungen, keine Schuldzuweisungen sondern einen Aufbruch zu gutem Handeln.
Ich möchte nicht der kritischen, ablehnenden Bevölkerung das Wort reden, aber sehr wohl den Menschen zuhören. Das ist auch meine Forderung gegenüber Landespolitikern, gerade weil wir uns auf die nächsten Wahlen zubewegen.
Ehrlichkeit und Menschlichkeit zahlen sich aus.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Mein Name ist Caspar Schliephack und ich bin Islamwissenschaftler. Seit 2018 arbeitete ich als Berater für die Fachstelle Islam im Land Brandenburg.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte und was ist das Besondere an der Fachstelle Islam und Ihrem Aufgabenbereich?
Die Fachstelle Islam im Land Brandenburg ist Ansprechpartnerin für staatliche und nicht-staatliche Einrichtungen in Brandenburg sowie für Institutionen, z. B. Kommunen, öffentliche und freie Träger der Kinder- und Jugendarbeit, Einrichtungen der Wohlfahrtspflege, Schulen und Verbände. Wir arbeiten bedarfsorientiert und landesweit und fungieren als fachliche Ergänzung der regionalen Beratungsstruktur des Demokratie und Integration Brandenburg e. V.. Unsere Beratungen sind durch Vertraulichkeit gekennzeichnet.
Die Fachstelle Islam im Land Brandenburg führt Fortbildungen zum Themenbereich „Islam“ durch und berät zum Umgang mit unterschiedlichen Gemeinschaften und in Konfliktsituationen. Außerdem sind wir im Bereich Radikalisierungsprävention tätig und können bei Radikalisierungsverdachtsfällen sowie bei Fragen zum Thema Extremismus angefragt werden.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema Begegnung im Ländlichen Raum und worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Der Umgang mit Konflikten und wiederholt verübten Straftaten stellt für viele Kommunen eine große Herausforderung dar – dies gilt auch für Fälle, in denen die (mutmaßlichen) Täter einen Migrationshintergrund haben. In den vergangenen Jahren haben wir als Fachstelle zahlreiche derartige Beratungsanfragen von unterschiedlichen Bedarfsträgern auch aus dem ländlichen Raum erhalten. Anlass waren meist von Jugendgruppen ausgehende Gewalttaten, welche die lokalen Einrichtungen massiv überforderten. Vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen können wir gerne über mögliche Handlungsoptionen in derartigen Situationen ins Gespräch kommen.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Ich bin Kreisdiakoniepfarrerin des Kirchenkreises Wittstock-Ruppin und mit der Geschäftsführung von ESTAruppin beauftragt, und zugleich auch Pfarrerin der Landeskirche für Flüchtlingsarbeit in den Gemeinden im Sprengel Potsdam.
Mir liegt für meine Arbeit sehr am Herzen, ein offenes, diskriminierungsarmes und solidarisches Gemeinwesen zu fördern.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Projektentwicklung, Netzwerken, politische Bildung, Seelsorge und Beratung
Was ist das Besondere an der Initiative „ESTAruppin e.V.“ und Ihrem Aufgabenbereich?
ESTAruppin ist ein vielfältig aufgestellter Verein, der soziale Arbeit und gesellschaftlich-politisches Engagement miteinander verbindet.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema Nachbarschaftliche Begegnungen im Ländlichen Raum?
Wir gelingt es auch im ländlichen Raum Offenheit, Integrationsmöglichkeiten und Vielfalt zu erhalten und zu fördern?
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Flüchtlingspolitik des Landes, Zusammenarbeit von Politik und Zivilgesellschaft im kommenden Wahljahr, Ehrenamtsförderungen und Herausforderungen in Schule.
Das Interview wird in Kürze hier erscheinen.
Das Interview wird in Kürze hier erscheinen.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Mein Name ist Petra Hahn, ich bin seit der Gründung des Netzwerkes Kind 2015 die Netzwerk Koordinatorin und seit 2021 auch die Kiez Kita Koordinatorin in der Kita „Eichhörnchen“ in Meyenburg.
Meine Arbeit ist sehr innovativ. Immer wieder neue Herausforderungen und Arbeitsaufgaben. Mit der Gründung des Netzwerkes haben sich die Schule und die Kita gemeinsam auf den Weg gemacht, Netzwerkpartner zu finden, die Kinder und deren Familien unterstützen, um in Meyenbug und Umgebung gut aufwachsen zu können. Benachteiligungen soll abgebaut und frühe Bildung gefördert werden. Diskriminierungen frühzeitig erkennen und entgegen wirken. Das Wohl des Kindes und die Rechte der Kinder sollen im Fokus der Netzwerkarbeit stehen. Ich möchte, dass unsere Projekte nachhaltig wirksam werden und bleiben! Dafür braucht das Netzwerk die Anerkennung und das Zusammenwirken vor Ort. Teilhabe ist ein zentraler Aspekt von Wertschätzung.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Was ist das Besondere an der Initiative „Netzwerk Kind “ und Ihrem Aufgabenbereich?
Zielsetzungen der Bündnisarbeit sind die Unterstützung für Kinder, Familien und Fachkräfte in Kita und Schule sowie eine systemübergreifende Kooperation zur Entwicklung professioneller Unterstützungsangebote.
Kern des Bündnisses ist eine Steuergruppe. Sie umfasst elf Mitglieder und trifft sich regelmäßig.
Die Bereiche Grundschule, Kitas, Museum, Bibliothek, Kommunalverwaltung, Jugendhilfe, Kirche, Senior*innen und Initiativen für Menschen mit Fluchterfahrung sind fester Teil dieses Netzwerks. Komplettiert wird dieser Zusammenschluss durch weitere 40 Partner*innen im inneren und äußeren Sozialraum, die anlassbezogen eingebunden werden.
Über einen längeren und stark selbstreflektierten Prozess entwickeln alle Protagonist*innen ihre Haltung und ihr Bild von kindorientierter Arbeit.
Mittlerweile ist die Orientierung an den Interessen und Wünschen der Kinder ein taktgebendes Moment der täglichen Bündnisarbeit.
Das Wohl des Kindes steht im Mittelpunkt der Arbeit und hat die Gemeinschaft des Sozialraums auch unter den Erwachsenen neu zusammengeführt.
Die Beteiligung von Eltern ist dementsprechend stark ausgebaut. Auch Kinder werden mehr und mehr in Entscheidungsprozesse eingebunden. Das verändert ihren Kita-Alltag, aber auch den Außenraum. Die Neugestaltung eines Spielplatzes wurde von den Kindern geplant. Der Sozialraum wird durch das Bündnis klug eingebunden. Vereine, Feuerwehr, Senior*inneneinrichtungen, Schule, Kirche – alle sind mit an Bord.
Dem Netzwerk ist es gelungen, eine längst vergangen geglaubte Gemeinschaft und ein offenes Miteinander wieder aufleben zu lassen.
Das „Netzwerk Kind Meyenburg“ nutzt die Ressourcen des Sozialraumes vorbildlich und bereichert diesen zugleich. Die Reflexion der Arbeit ist für das Bündnis ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
Die kleinräumig kurzen Kommunikationswege werden für den Auszutauschen gut genutzt und die Hierarchie im Netzwerk wird bewusst flach gehalten.
Regelmäßige Fachdialoge, kontinuierlicher Austausch im Rahmen von Planungen und Auswertungen der Veranstaltungen oder auch Supervision der Frühen Hilfen bilden weitere Formate der Regelreflexion im Bündnis.
Unser Bündnis überträgt Leben, Vielfalt, Optimismus, Zusammenhalt und Hoffnung in den Sozialraum .
Das die Kinder hier Grund der Initiative sind, macht uns zu wichtigen Sozialpartner*innen und gibt uns eine starke Stimme.
Demokratische Prozesse, Mut zur Vielfalt und zur selbstbestimmten Ausgestaltung des eigenen Sozialraums können im Ergebnis negativen Trends in dieser Region etwas entgegensetzen.
Die Auszeichnung mit dem Deutschen Kita-Preis konnte unserer Bewegung einen weiteren Schub geben. Die politische Sichtbarkeit wurde durch die erfolgreiche Bewerbung erhöht und gab diesem Bündnis in jedem Fall auch weiteren Rückenwind.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf das Thema Begegnung im Ländlichen Raum?
Eine gute Kommunalpolitik im Interesse der Bürger*innen durch Präsenz im öffentlichen Raum kann lokale Problemlagen rechtzeitig erkennen und vorausschauend bearbeiten. Das ist auch eine erfolgreiche Prävention gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Das Interview wird in Kürze hier erscheinen.
Können Sie sich und Ihre Arbeit kurz vorstellen?
Ich bin Axel Bremermann und arbeite als Regionalreferent für Bildung und Integration in der Niederlassung Cottbus der RAA Brandenburg.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte, vor allem inhaltlicher Art?
Ich unterstütze Einzelpersonen, Initiativen, Netzwerke, Teams und ganze Organisationen dabei, dass Integration von Zugewanderten besser und weiterhin gut gelingt. Das mache ich durch Beratungen, Fortbildungen und Moderationen.
Was ist das Besondere an den RAA Brandenburg und konkret an den Regionalreferent:innen?
Wir können aufgrund der institutionellen Förderung der Stellen sehr langfristig und intensiv die Menschen in unseren Niederlassungsregionen unterstützen.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf den Strukturwandel?
Dass die bereits ansässige Bevölkerung Weltoffenheit ausstrahlt und eine Willkommenskultur etabliert.
Können Sie eine These zum Strukturwandel nennen?
Der Strukturwandel kann gelingen, wenn die Menschen, die hier leben, oder zukünftig leben wollen und sollen, gut mitgenommen werden, auch zu Fragen einer vielfältiger werdenden Gesellschaft.
Wir freuen uns über Ihr Interesse an unseren Veranstaltungen. Da die Platzanzahl begrenzt ist, werden wir uns ab Mitte Juli mit Ihnen bezüglich Ihrer Teilnahme in Verbindung setzen.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Wir sind ein Team, bestehend aus Sara Orlamünder, Elisabeth Helm, Paul Fichtner und Claudia Kontschak. Wir sind ein interdisziplinäres Team. Das neugegründete Büro befindet sich seit Anfang des Jahres in Senftenberg, wobei es neben der beruflichen auch familiäre Verankerungen in die Lausitz gibt.
Eingebettet ist das Büro Lausitz/ Senftenberg (Knotenpunkt) in die Bürgerregion Lausitz (BRL), welches aus einer zivilgesellschaftlichen Initiative hervorgegangen ist, die Bürger*innenbeteiligung im Rahmen des Strukturwandels stärken möchte. Neben der Geschäftsstelle „Lausitzer Perspektiven e.V.“ gibt es noch weitere aktive Knotenpunkte: IBA-Studierhaus e.V. in Großräschen, Wertewandel e.V., G3 e.V. (Generationen gehen gemeinsam) in Herzberg.
Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesprogramms STARK (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten).
Arbeitsschwerpunkte unseres Teams sind:
Was ist das Besondere am Kompetenzzentrum KiJuBB?
In Trägerschaft der Stiftung Wohlfahrtspflege Brandenburg – Gemeinschaftsstiftung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes berät das Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg (KiJuBB), dessen Ursprünge bis ins Jahr 2002 zurückführen, brandenburgweit zu Themen der Kinder- und Jugendbeteiligung.
Das Kompetenzzentrums arbeitet dabei auf verschiedenen Themenfeldern in Form von Fachstellen, so die Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung („kommunal“), die Fachstelle Beteiligung in den Hilfen zur Erziehung (HzE), der Bereich Kinder- und Jugendgremien und das Jugendforum Nachhaltigkeit (JuFoNa).
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf den Strukturwandel? Können Sie eine These zum Strukturwandel nennen?
Der Fokus unserer Arbeit liegt darauf, Kinder und Jugendlichen in der Region den Strukturwandel erlebbar und gestaltbar zu machen. Der Transformationsprozess hat bereits begonnen, Gelder wurden und werden bereits ausgegeben. Jedoch liegt der Schwerpunkt hauptsächlich auf wirtschaftlichen Aspekten und Investitionen. Doch was sind aktuelle Themen von jungen Menschen im hier und jetzt? Was macht das Leben hier lebenswert? Welche Chancen bietet der Strukturwandel? Welche Themen müssen mitgedacht werden? Welche Rolle spielen Klimawandel und Nachhaltigkeit im Strukturwandel?
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Was braucht es, damit unsere Region, aus Sicht junger Menschen, lebenswert ist? Was muss sich gesellschaftlich verändern? Was können wir wie gemeinsam gestalten?
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Ich bin im Spreewald aufgewachsen und nach meinem Studium und diversen Projekten im Ausland wieder in die Region zurückgekommen. Schon seit vielen Jahren ist mir bewusst, dass die zunehmenden lokalen und globalen Krisen unserer Gesellschaft ihren Ursprung in unserem Denken und den zugrunde liegenden Wertehaltungen haben. Mit meiner Arbeit möchte ich daher dazu anregen, diese Wertehaltungen zu reflektieren und sich gemeinsam die Frage zu stellen, wie unser Alltag aussehen müsste, damit wir als Menschen eine Zukunft auf diesem Planeten haben.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Meine Aufgabenschwerpunkte in der Spreeakademie liegen in der Projektentwicklung, der Mittelakquise und dem Projektmanagement. Da die Spreeakademie noch ein sehr kleines Unternehmen ist bin ich zudem auch immer wieder als Trainer und Dozent im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung tätig.
Was ist das Besondere an der SPREEAKADEMIE?
In der SPREEAKADEMIE vermitteln wir praxisnah Ansätze zur nachhaltigen Kommunal- und Regionalentwicklung und fördern so die Resilienz einzelner Kommunen und der Region. Unsere Bildungsangebote sind daher oft umsetzungsbezogen und schaffen alltagsbezogene Lernanlässe.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf den Strukturwandel? Können Sie eine These zum Strukturwandel nennen?
Der Strukturwandel in der Lausitz konzentriert sich derzeit zu stark auf urbane Räume und den Auf- und Ausbau von Infrastruktur. Der ländliche Raum profitiert bisher kaum vom Strukturwandel, weil in den ländlichen Kommunen schlichtweg die Kompetenzen und Ressourcen für die partizipative Entwicklung und Umsetzung guter / nachhaltiger Projekte fehlen. Dies führt vor Ort zu immer mehr Frust und einer demokratiegefährdenden Ablehnung staatlicher Strukturen und Institutionen. Zudem werden die zentralen Ziele der Agenda 2030 bisher kaum in der Entwicklung und Umsetzung von Projekten berücksichtigt, was langfristig sowohl in ökologischer, aber auch in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht zu Fehlentwicklungen führen wird.
Wenn der Strukturwandel in der Lausitz im Sinne der Agenda 2030 langfristig erfolgreich sein soll, muss daher vor allem in den ländlichen Räumen zunächst viel stärker in die „mentale Infrastruktur“ sprich in Capacity Building investiert werden. Die Kommunen und die Zivilgesellschaft müssen dazu befähigt werden, partizipative Planungs- und Umsetzungsprozesse erfolgreich zu gestalten und dabei klare Nachhaltigkeitsindikatoren im Sinne der Agenda 2030 zu berücksichtigen.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Das hängt im Detail von den Teilnehmenden ab. Generell würde ich mich gern über meine zuvor formulierten „Thesen“ zum Strukturwandel austauschen wollen… insbesondere, was die bisherige Gestaltung des Strukturwandels für die nationalistischen und demokratiefeindlichen Entwicklungen im ländlichen Raum bedeutet.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Die LÜBBENAUBRÜCKE ist seit 1999 ein städtbauliches und wohnungswirtschafliches Kooperationsprojekt als Organisations- und Vernetzungseinheit für den Stadtumbauprozess. Im Es werden Planungswerkstätten, Partizipationsprojekten, Bürgerfeste, Kultur- und Kunstveranstaltungen, Beteiligung am Stadtumbaukonzept und übergreifende Stadtentwicklung durchgeführt.
Ich selbst bin Projektleiter und Gebietsbeauftragter im Rahmen des Förderprojektes „Die soziale Stadt“, Architekt und Vorsitzender des Vereins Freunde der LÜBBENAUBRÜCKE.
In Zusammenarbeit mit dem Projektbüro der LÜBBENAUBRÜCKE sind Queenie Nopper und Michael Hensel feste Mitarbeiter:innen.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Zusätzlich zu den eben erwähnten Aufgaben bin ich Ansprechpartner für Bürger, Netzwerker…
Was ist das Besondere an der Lübbenaubrücke?
Das seit über 20 Jahren existierende Kooperationsprojekt Lübbenaubrücke stellt in seinem übergreifenden und integrierenden interdisziplinären Ansatz eine beispielhafte Ausnahme in der Stadtentwicklung dar.
Um den Prozess des Stadtumbaus gesellschaftlich transparent, bürgerfreundlich, nachvollziehbar und motivierend zu gestalten, haben sich 1999 die beiden relevanten Wohnungsunternehmen (kommunale Gesellschaft und Genossenschaft) und die Stadt dahingehend verständigt, den komplexen Stadtentwicklungsprozess koordiniert, gemeinsam abgestimmt und mit einer übergreifenden Öffentlichkeitsarbeit durchzuführen.
Dieser Handlungsansatz wird bis heute (voraussichtlich auch zukünftig) erfolgreich praktiziert.
GLEIS 3 Kulturzentrum Lübbenau ist die Lübbenauer Kulturinsel am „Stadtscharnier“ zwischen Altstadt und Neustadt in den historischen Gebäuden des ehemaligen Betriebswerks der Reichsbahn.
Drei Vereine bespielen diesen Standort mit den Schwerpunkten Theater, Musik und soziogesellschaftlichen Angeboten. Das Projektbüro der Lübbenaubrücke nimmt im Auftrag der Stadt die zentralen Aufgaben einer Koordinierungsstelle für diesen Standort war.
Der Standort hat, bedingt durch seine mittige Lage im Stadtgebiet, darüber hinaus die städtebaulich und gesellschaftlich wichtige Funktion beide Stadtteile zu vernetzen.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf den Strukturwandel? Können Sie eine These zum Strukturwandel nennen?
Projekte im Rahmen der Förderung Strukturwandel sollten, soweit möglich, an bereits existierende Projektideen anschließen, sowie diese aufgreifen und ausbauen. Gleichzeitig ist der unmittelbare Anschluss bzw. die Verzahnung mit Kommunen, Dörfern – den Menschen – von Bedeutung. Nur so kann Strukturwandel auf Dauer erfolgreich gelingen und implementiert werden.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Gerne möchte ich über die oben genannten Themen sprechen, außerdem sind kritische Anmerkungen gerne gesehen und Unklarheiten sollen besprochen werden. Gemeinsam neue Ideen entwickeln finde ich auch sehr gut.
Können Sie kurz ein paar Worte zu sich persönlich und Ihrer Arbeit sagen?
Mein Name ist Daniela Rapp. Ich habe Betriebswirtschaft an der TH Wildau studiert und bin seit 11 Jahren für die Öffentlichkeitsarbeit bei der LEAG bzw. Vorgängerunternehmen tätig.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Mein Aufgabenschwerpunkt ist die Betreuung der Face-to-face-Kommunikation mit externen Interessenten und unseren Mitarbeitern am Standort in verschiedenen Formaten.
Was ist das Besondere an der LEAG und ihrem Aufgabenbereich?
Die LEAG und auch die Vorgängerunternehmen haben immer auf umfassende Transparenz bezüglich der Unternehmensaktivitäten gesetzt und dies mit der Standortkommunikation bestmöglich realisiert.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf den Strukturwandel? Können Sie eine These zum Strukturwandel nennen?
Die LEAG arbeitet intensiv am Umbau der Energieerzeugungslandschaft mit dem umfassenden Ausbau erneuerbarer Erzeugungskapazitäten und großtechnischer Speicher. Hierfür braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, damit dies unserem Unternehmen gelingen kann.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Wie uns als Gesellschaft der Schritt hin zu einer nachhaltig und ökologischen Energieerzeugungslandschaft gelingen kann und den Beitrag, den die LEAG dabei leistet.
Wo sehen sie Herausforderungen?
Trotz der entstandenen beeindruckenden Qualitäten für das Wohnen in den 1980er Jahren, setzte Ende der 1990er Jahre ein Wegzug von Einwohner*innen ein, der zu einem Anstieg der Wohnungsleerstände führte. Über 42 % der Wohnungen wurden zwischen 2006 und 2011 zurückgebaut. Dies hatte einen großen Einfluss auf die Infrastruktur und die Einwohner*innen von Neu-Schmellwitz. Hohe Armutsrisiken und Langzeitarbeitslosigkeiten traten nun gehäuft im Quartier auf. Dieses Problem kann man nicht nur in Neu-Schmellwitz beobachten, sondern generell dort, wo städtebauliche, wirtschaftliche, soziale und ökologische Problemlagen aufeinandertreffen. So beeinflussen sich individuelle und wohnortnahe Benachteiligung gegenseitig und verschärfen die Situation vor Ort. Dem Gefühl der Vernachlässigung und des nicht gehört Werdens bei den Einwohner*innen Sorge zu tragen und etwas entgegenzusetzen, ist eine große Herausforderung. Jedoch gestaltet sich der Kontaktaufbau zu den Menschen als schwierig.
Was sind gute Ansätze in ihrem Arbeitsfeld?
Der Oberbürgermeister der Stadt Cottbus hat den Stadtteil Neu-Schmellwitz auf dem Schirm. Investitionen in den Stadtteil sind wieder möglich. So soll aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ die Schmellwitzer Oberschule saniert werden. Weitere gute Ansätze sind die Planung eines Kultur- und Begegnungszentrums und zwei E-Lastenräder, die den Bürger*innen kostenfrei zur Verfügung stehen. Bei einer Bürgerbefragung und deren Auswertung am Anfang des Jahres entwickelten sich mehrere neue Angebote für Senior*innen.
Was die Zukunft für Neu Schmellwitz bringen wird, ist noch nicht klar. Sicher ist, dass Wohnraum in Cottbus/Chóśebuz wieder sehr begehrt ist und die vielen Rückbauflächen in Neu Schmellwitz großes Potenzial haben, wieder neuen individuellen Wohnraum zu bieten. Die Stadtverwaltung hat dies in ihrem neuen Flächennutzungsplan auch erkannt und vorgesehen. Vielleicht profitiert der Ortsteil vom zukünftigen Cottbuser Ostsee oder auch vom Strukturstärkungsgesetz, welches neue Arbeitsplätze in Cottbus/Chóśebuz vorsieht.
Was leisten Sie und wo brauchen Sie Unterstützung?
Betroffene und Interessierte haben in regelmäßig stattfindenden Bürger*innensprechstunden die Möglichkeit, sich über aktuelle Planungen und Entscheidungen der Stadt Cottbus zu informieren und ihre Anregungen einzubringen. Viele erfolgreiche, nichtinvestive Projekte wurden bisher durchgeführt, welche insgesamt zu einer positiven, sozialräumlichen Entwicklung in Neu-Schmellwitz führten.
Meine Aufgaben sind die Vernetzung von Akteuren vor Ort, Formen der aktiven Beteiligung für Bürger*innen zu entwickeln, das integrierte Entwicklungskonzept umzusetzen, Ansprechpartner für Stadtverwaltung vor Ort zu sein und Neu-Cottbuser*innen bei der Integration zu unterstützen.
Dies gelingt durch die Veröffentlichung einer Stadtteilzeitung, in der Berichterstattung in Gremien (Offenes Netzwerk, Stadtverwaltung, …), durch Plakate in den Schaukästen und über kulturelle/soziale Projekte, welche gemeinsam mit Akteuren aus Neu-Schmellwitz umgesetzt werden.
Die größte Herausforderung ist das Erzeugen eines Imagewandels des Stadtteils. Derzeit versuchen die Akteure des Offenen Netzwerkes Schmellwitz und der Bürgerverein e. V. Schmellwitz über größere Projekte, wie zum Beispiel die Open-Air Kinonächte, das Street-Art-Festival, den Schmellwitzer Herbstlauf, dem Imageverlust etwas entgegenzusetzen, Menschen nach Neu-Schmellwitz zu lotsen und eine andere Sichtweise aufzeigen.
Andreas Rausch ist gebürtiger Brandenburger und studierte Journalistik. Andreas Rausch produziert 1999 seine erste 30minütige Reportage „Menschen ohne Kohle – das Ende des Tagebaus Meuro“. Ein Jahr später wird er als Korrespondent für Brandenburg aktuell aus der Lausitz angestellt und berichtet als solcher im Team bis heute auch als Live-Reporter schwerpunktmäßig über die Braunkohlewirtschaft und den Strukturwandel in Brandenburgs Revier an der sächsischen Grenze.
Seit 2008 ist Andreas Rausch Redaktionsleiter für die Aktualität Hörfunk/Fernsehen/Online im Studio Cottbus.
2018 kommt angesichts der Probleme um Migration in einer überschaubaren Stadt wie Cottbus aus dem Regionalstudio die Idee, den Bürgertalk vor Ort mehrere Jahre nach seiner Einstellung zurück ins Sendeleben zu holen. Idee ist, dass der rbb Menschen ein Debattenforum in einer heiklen und aufgeladenen Zeit bietet. Und die Verantwortlichen geben dieser Idee grünes Licht. So entsteht in Verantwortung des Studios Cottbus im März rbb vor Ort – Cottbus unerhört?!, moderiert von Christian Matthée und Andreas Rausch. Im Oktober 2018 wird die Sendung als Nachgefragt nochmals aufgelegt.
Seit Februar 2020 moderiert Andreas Rausch den politischen Bürgertalk Wir müssen reden! im rbb Fernsehen.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Ich bin als Redaktionsleiter in der aktuellen Redaktion im Studio Cottbus verantwortlich für die Berichterstattung Hörfunk/TV/Online in Südbrandenburg, insbesondere beschäftigt uns der Kohleausstieg und der Strukturwandel des Gebietes, wir schlagen vor und bearbeiten die Lausitzer Themen für rbb24.de/rbb24-TV/BRANDENBURG AKTUELL, haben eine eigene Online-Seite rbb24.de/cottbus und twittern subregional. Wir senden auf den Frequenzen von Antenne Brandenburg ein tägliches dreistündiges Regionalprogramm am Nachmittag und haben 14 Nachrichtendienste zwischen 5.30 und 18.35, die wir bestücken. Darüber hinaus liefern wir für die anderen rbb-Wellen, insbesondere Inforadio und bei Bedarf die ganze ARD zu. Als Moderator von Wir müssen reden bin ich zudem beim Bürgertalk des rbb in Brandenburg und Berlin unterwegs.
Was ist das Besondere am rbb und konkret Ihrer Abteilung?
Der rbb ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Brandenburg und Berlin – und versucht als solche, die Menschen in beiden Bundesländern adäquat zu informieren und ihre Themen seriös und kompetent in die Programme und die ganze ARD zu bringen. Wir sind als Regionalstudio mit einer klaren regionalen Schwerpunktsetzung in den rbb eingebunden und zugleich Ansprechpartner für die Menschen vor Ort. Unsere Kolleginnen und Kollegen wohnen und arbeiten hier, was sie innerhalb des rbb mit einer zusätzlichen regionalen Kompetenz versieht.
Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf den Strukturwandel? Können Sie eine These zum Strukturwandel nennen?
Wir gestalten den Strukturwandel nicht, wir berichten über ihn und ordnen Prozesse journalistisch kritisch ein. Insofern ist es schwierig, eine eigene These zum Wandel zu nennen.
Worüber möchten Sie in den Gesprächen mit den Teilnehmenden gerne sprechen?
Diese Frage zu beantworten, fällt mir ebenfalls schwer, da ich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bisher nicht kenne. Generell interessiert mich sehr, wie sie die Zukunft demokratischer Prozesse und der beteiligten Akteure sehen: Werden Parteien weiter an Bedeutung verlieren? Wie kann Populismus wirksamer als bisher begegnet werden? Ist direkte Demokratie eine Lösung gegen Politikverdrossenheit?